Mittwoch, 19. Mai 2010

Resumee

Hallo Freunde,
Nun ist es soweit. Ich vertreibe mir meine letzten Stunden in Melbourne, waehrend Tanja schon seit heute nacht um 4.00 unterwegs ist, um von Sydney wieder nach Hause zu fliegen.
Die letzte Woche hier in Australien war eher chaotisch als erholend. Um es mal kurz zu machen:
Die letzten 5 Tage in unserem Camper, den wir beide am Ende eher hassten, als liebten, hatten wir einen Mitbewohner. Und zwar eine dreiste, dumme Maus, die immer wieder von unseren Sachen sass und die es sich in meiner Tasche in einem Socken gemuetlich gemacht hatte und darin hauste. Die Sache war nur, dass ich dachte, die Maus waere schon laengst wieder draussen, nachdem sie nicht in unsere Falle getappt war. Tanja hatte aber nachts immer wieder Geraeusche gehoert, die darauf hin deuteten, dass die Maus wohl doch noch da war, hatte es mir aber schlauerweise nicht gesagt, da ich sonst keinen Fuss mehr in diesen Horror Camper gesetzt haette. Nachdem wir das Auto allerdings abgegeben hatte, beichtete sie mir alles. Die letzte Nacht im Camper war aber total zum Kotzen. Da wir schon in Melbourne waren, man dort allerdings NIRGENDS stehen darf, haben wir uns einen abgelegenen Parkplatz am Meer gesucht, der natuerlich auch kostenpflichtig war. Wir standen abends da, tranken noch einen Schluck, wohl bemerkt nur einen Schluck Wein, bis ploetzlich die Musik verstummte. Na Prima! Batterie leer. Wir beschlossen nochmal eine kurze Runde zu drehen, nachdem sie sich wieder einigermassen erholt hatte, um sie wieder aufzuladen. Aus dem Parkplatz raus fahrend, sahen wir schon ein mega Polizei Aufgebot. Toll. Wir dachten, es sei ein Unfall. Die Polizei hielt uns hysterischer Weise an und behauptete, mit unseren Lichtern sei etwas nicht in Ordnung, was da nicht in Ordnung war, konnte uns allerdings die etwas aggressiv angehauchte Dame auch nicht sagen. Schliesslcih liessen sie uns fahren. Wir fuhren und beschlossen nach einer Weile umzudrehen und zum Parkplatz zurueck zu fahren. So und da stand die Polizei immernoch. Das riesen Schild "DRUG and ALCOHOL CONTROL" war dann nicht mehr zu uebersehen. Klar hielten sie uns erneut an. Und dann durfte ich auch noch in das komische Roehrchen pusten. Da ich sowas noch nie vorher machen musste, hatte ich nicht so den Plan und die Polizistin ist richtige unverschaemt geworden. Nachdem sie dann meinen Fuehrerschein, den Ausweis und das Visum kontrollierten, bemaengelten sie nochmal meine Lichter liessen uns dann aber letztendlich weiterfahren. Was ein Glueck. Am Parkplatz angekommen, hielt auf einmal ein Auto an. Wir fingen uns mit den Leuten an zu unterhalten, die auf den ersten Blick ganz nett zu sein schienen. Bis sie uns erzaehlten, warum sie hier seien: Sie haben die Polizeikontrolle gesehen und seinen s chnell auf den Parkplatz gefahren, da sie beide viel zu betrunken seien, und den Fuehrerschein verlieren wuerden. Ach du Scheisse. Die zwei Gestalten, eine junge Frau mit den uebelst faulen Zaehnen und ein sehr eigenartiger Typ erwiesen sich in der tat als zwielichtig. Als sie uns verrieten, was ihr Beruf sei, den ich nicht genauer erlaeutern moechte :) und sie uns davon zu ueberzeugen versuchten, wie lukrativ dieser sei. Dachte ich einfach nur: Ich will weg!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! Als wir nach einiger Zeit wieder im Auto sassen und sie mal eben betrunken noch zum Flughafen gefahren sind, war ich zum ersten Mal so richtig froh, wieder im Camper zu sein und alles abzuuschliessen!!! Wir schliefen und als wir am naechsten Tag aufwachten, hatten wir doch tatsaechlich einen Strafzettel an der Scheibe. $58!!!!!!!!!!!!!!!!!! fuer ein bisschen nicht bezahlen. Unglaublich. Vollkommen frustriert fuhren wir zum Auto verleih und gaben das Auto zurueck, wo sich nach eniger Zeit herausstellte, dass wir einen tag zu spaet waren. Ahhhhh! In unseren beiden koepfen war Montag geschrieben, wir haetten es also schon am Sonntag abgeben koennen. Das hiess, noch einen Tag mehr bezahlen, fuer das Auto das wir eigentlich nur noch loswerden wollten. Aufgrund einiger Maengel erlissen sie uns aber den Tagessatz. Zum Glueck. Fakt ist allerdings: Haetten wir das Auto schon am Sonntag abgegeben, haetten wir uns den ganzen Aerger erspart. Wir waren heilfroh, als wir im Hostel angekommen waren und haben uns dann nochmal zwei schoene Tage in Melbourne gemacht, wobei das Verlangen, nach Hause zu fliegen immer groesser wurde. Wir freuen uns beide echt tierisch zurueck zu fliegen :)
Hier noch ein paar letzte Eindruecke aus Melbourne:

So und jetzt noch eine kurze Zusammenfassung derer Sachen, die kapputt gegangen, geklaut, verloren, etc sind /wurden:

Schaeden:

1,5 Kamera, 1 Handy, 1 MP3 Player, 1 Sonnenbrille, 1 Uhr, 1 Flip Flop, 1 Socken

Verluste:

2 Sonnenbrillen, 1 Tabak, 1 Woerterbuch, 1 Wurst, 5 Schraubenzieher, 1 Schere, 1 Regenschutz fuer Rucksack, 1 Mastercard, 1 Sim Karte, 1 Buerste, 1 Uhr, 1 Busticket, 1 Key Deposit, 50 Haarspangen, 1 Flip Flop, 1 Kajal, 1 Firestick

Diebstaehle:

1 Salz, 1 Milch, 2 Schinken, 1 Butter, 1 Handtuch, Muesliriegel

unentgeltlich angeeignet:

viele warme Duschen, viele Datteln und Trauben, viel Reis, 1 Vordach, Viele Saucen, 1 Leuchtturmbesuch, viele Buttern und Erdnussbuttern,

So, das wars. Im grossen und ganzen war es ein traumhafter Urlaub, der jeden Cent wert war. Wir haben uns super verstanden und die Zeit genossen. Machts gut und bis in Deutschland. Ich fliege heute abend 9.30 PM Australischer Zeit, habe einen Stopover in Dubai, indem ich mir die Stadt ansehen werde und komme am 20.5. um 19.30 PM Ortszeit Deutschhland in Frankfurt an :)

Tschuessiiiiii

Dienstag, 11. Mai 2010

The Grampians und Mt. Arapiles

Hey Freunde,
es gibt wieder viel zu berichten. Im Folgenden Eintrag werdet ihr viel Text zu lesen finden:) Aber es lohnt sich. Also bleibt dran :)
Nachdem wir die Great Ocean Road verlassen hatten, haben wir uns auf den Weg in Richtung Grampians Nationalpark gemacht. Dort angekommen, machten wir uns auf den Weg zu einer kleinen Wanderungzu den Venus Baths.




Da es schon relativ spaet war, beschlossen wir die groessere Wanderung auf den naechsten Tag zu verschieben. Wir suchten uns ein Hostel, um dort das Internet zu benutzen. Der Typ, der dort arbeitete machte uns dann im Endeffekt ein so reizvolles Angebot, dass wir beschlossen die kalte Nacht im hostel zu verbringen. Wir bezahlten zu zweit fuer ein Doppelzimmer $25 statt 70, durften umsonst waschen, duschen und kochen. Am naechsten morgen wollten wir uns frueh auf den Weg machen. Leider hatten wir wieder kein Glueck mit dem Wetter, es regente und war sehr kalt. Also mussten wir unseren Plan aendern. Wir machten uns direkt auf den Weg zum Mount Arapiles, der im Lonely Planet als eines der beliebtesten Klettergebiete Australiens angebpriesen wird. Dort angekommen schauten wir uns zuerst in der "Weltstadt" Natimuk ein bisschen um und fuhren aber schnell weiter in Richtung Berg. Wir bogen in eine kleine Strasse ein und ehe wir uns versahen, waren wir schon an der Spitze angekommen. Naja, im Lonely planet stand: Die FAULEN Leute koennen auch mit dem Auto auf den mt Arapiles hinauffahren. Toll, faul sind wir ja eigentlich nicht!!! Dort oben genossen wir die Aussicht , das Wetter war mittlerweile besser geworden und assen etwas.

Anschliessend machten wir uns auf die Suche nach einem Schlafplatz und tatsaechlich, wir fanden einen. Und was fuer einen. Ein riesen Klettercamp am Fusse des Berges.


Mitten in der Wildnis ohne Duschen :) Hier blieben wir also. Am naechsten morgen regnete es wieder und wir mussten unseren Plan Bouldern zu gehen, wieder aendern. Schliesslich, nachdem der Regen nachliess, liefen wir bis zur Spitze des Berges hinauf, zu der wir am Vortag gefahren waren. Wir wollten uns ja nicht nachsagen lassen, das wir faul sind. Oben angekommen trafen wir wie am Vortag die gleichen Kerle, Karl und John, die dann sofort anboten, uns am naechsten Tag mit zum klettern zu nehmen. Wir waren natuerlich super begeistert. Gluecklich liefen wir den Berg wieder hinunter und machten uns nochmal auf den Weg in die naechst gelegene 30km enfernte Stadt zu fahren, da wir beschlossen,, noch weitere Tage in der Wildnis zu bleiben. Vorher gab es noch eine eiskalte "Dusche" aus Wasserflaschen. Am naechsten Morgen ging es morgens um 8.00 los zum klettern. Und siehe da, die Sonne scheinte:) Wir machten uns auf den Weg zum ersten Felsen. 35m hoch. Ganz schoen hoch:) Vor allem war das wikllich nur der reine Felsen, ohne irgendwelche Vorrchtungen, in die man Karabiner zur Sicherung haette einhaengen koennen. Also musste man sich selbst Felsspalten suchen, in die man seine Sicherungsgeraete einhaengen konnte. Und wenn man das das erste Mal macht, faellt es einem echt schwer darauf zu vertrauen, aber es hat gehalten.

Oben angekommen genoss ich die Aussicht. Nach dem Abseilen machten wir uns direkt mit den beiden auf zum naechsten Felsen.Der war schon 3 Grad schwerer und anspruchsvoller, hat aber auch sehr viel Spass gemacht.


Nach dem 2. Felsen, ebenfalls 35m hoch, gingen wir zurueck ins Camp und machten erstmal Lunch. Am spaeteren mitte kam dann ploetzlich unser Zeltnachbar Peter aus Tschechienzu uns und fragte, ob wir nicht Lust haetten mit ihm ein bisschen klettern zu gehen, sein Partner sei verletzt. Alles klar, auf ein Neues. Und dann sollte das Abenteuer beginnen:

Nachdem wir ihn dazu ueberredet hatten, statt einen 120m hohen Felsen einen 50m hohen zu waehlen, waren wir schon etwas erleichtert. Am Fusse des Berges angekommen, bekamen wir nochmal einen kurzen Schock, da es wirklich nicht einfach aussah und als Peter dann anfing hoch zu klettern und sich beklagte, wie tricky das sei, verloren wir den Rest unserer Farbe im Gesicht. Aber gut, Augen zu und durch. Ich war die 2. in der Gruppe und fing an zu klettern. Man, wurde mir heiss. Nach harter Anstrengung und 30m erreichte ich Peter und die erste Etappe war geschafft. Auf einem winzig kleinen Felsvorsprung gesichert an einer etwas fragwuerdigen Konstruktion, warteten wir auf Tanja, die die letzte in der Reihe war. Auch sie kam schliesslich oben an, schaffte es aber leider nicht, eine Sicherung aus dem Felsen zu loesen, da diese aufgrund von Zug und Druck soweit in den Felsen hineingerutscht war. Peter war zunaechst, ich will nicht sagen sauer, aber vielleicht enttaeuscht, da da schliesslich 50 Euro im Felsen stecken blieben und entschloss sich dazu, den Gear spaeter zu holen. Nachdem es dort oben zu dritt auf dem Mini Felsvorsprung zu dritt doch etwas kuschelig wurde, kletterte Peter weiter. Ich sicherte ihn. Zu dritt hingen wir also an der selben fragwuerdigen Konstruktion. Die letzten 20m waren einfach zu bewaeltigen und ich kam kurz nach Peter oben an. Und dann ging es los: Es war ca. 16.30, um 17.30 wird es dunkel. Waehrend Tanja noch den letzten Abschnitt kletterte, meinte Peter zu mir, es muesse hier links irgendwo einen Weg geben, der hinab ins Tal fuehrte. Ich machte mich also auf die Suche und bemerkte nicht, dass ich immer weiter in irgendeine Richtung lief. Irgendwann beschloss ich, zu den anderen beiden zurueck zu gehen. Guter Plan. Aber wohin??? Aufeinmal sah jeder Stein, jeder Baum, jeder verkohlte Ast gleich aus. Ich dachte, ich waere richtig und war es doch nicht. Nachdem die anderen beiden auf keine meiner Rufe reagierten, geriet ich so langsam in Panik. Ich fing an wie eine verrueckte in meinen engen Kletterschuhen quer ueber den Berg zu rennen. Durch Schluchten hindurch, ueber Felsen hinueber. Waehrenddessen fiel ich immer wieder von den Felsen hinunter, rannte mit dem Gesicht in Maeume und riss mir Arme und Beine auf. Ich war aber so in Panik, dass ich keinen Schmerz mehr spuerte. Irgendwann stoppte ich kurz vor einem riesen Abgrund. Aus voller Kraft rief ich nochmal Tanjas Namen. Und dann bekam ich endlich eine Antwort. Ich hoerte ihre Stimme. Sie versuchte mich zu beruhigen, sagte mir ich solle mich nicht von der Stelle bewegen, sie wuerde mich holen kommen. Auf dem Bild: links: Tanjas Standpunkt, rechts: Sophies Standpunkt.

Zu der Zeit konnte sie aber auch noch nicht von der Stelle, da Peter an ihrem Seil hing, um seinen Gear aus dem Felsen zu holen, der dort zuvor stecken geblieben war. Ich gerit immer mehr in Panik, denn es daemmerte und uns trennte eine riesen Schlucht. Alle 30 sek. rief ich Tanjas Namen uns Angst ich koennte sie wieder verlieren. Nachdem Peter unten angekommen war und mitbekommen hatte, dass ich verloren war, konnte Tanja endlich ein paar Schritte Berg aufwaerts laufen. Und dann kontte ich das Licht ihrer Stirnlampe sehen. Ich war so erleichtert. Sie lief mir ein Stueck entgegen den Berg weiter hoch. Dann beschloss ich, ihr entgegen zu laufen. Sie blieb stehen, wo sie war. Auf dem Weg zu ihr, rief ich immer wieder ihren Namen, um sie nicht wieder zu verlieren. Der Weg war grausam. Fragt mich nicht, wie ich in meiner Panik dort hingekommen war, wo ich war. Durch tiefe Schluchten und an steilen klippen hinauf rannte ich ihrer Stimme entgegen. Und dann sah ich ihr Licht ganz nah und fiel ihr in die Arme. Ich war so froh, sie zu sehen. Es gelang ihr nur schwer, mich zu beruhigen. Zu zweit machten wir uns im Stockdunkeln auf die Suche, nach dem Weg zurueck zu der Stelle, wo wir geklettert waren, denn da lag noch das Seil. Wir konnten diese aber nicht finden und standen immer wieder vor Abgruenden. Wir beschlossen, den Weg nach unten zu suchen und das Seil am naechsten tag zu suchen. Aber wir fanden keinen Weg. Und dann sahen wir auf einmal ein 2. Licht und hoerten peters Stimme. Er hatte sich im Camp eine 2. Lampe besorgt und kam den Berg wieder hoch geklettert. Ich war soooo erleichtert. Gemeinsam machten wir uns an den Abstieg. Das war nur nicht wirklich ein Weg. Kein Wunder, dass ich diesen nicht gefunden hatte. An steilen Felsen, durch Felshoehlen kletterten wir hinab. Dank der Lampen kamen wir auch irgendwann im Tal an. Meine Fuesse bluteten, meine Beine aund Arme ebenso. Um 20.00 zurueck im Camp nahm ich erstmal ein Bier zu mir. Alle Leute sagten, sie haetten meine Schreie gehoert und wunderten sich schon, was da oben los sei. Vollkommen fertig sassen wir noch gemuetlich am Feuer, jedoch ging ich bald schlafen. Am folgenden Tag ging es mir wieder gut, bis auf die Kratzer und Schrammen, die schmerzten.

Hier: Tanjas Situation:
Als ich oben angekommen war, war Sophie schon unterwegs den Rueckweg zu suchen, welchen wir zu Fuss nehmen wollten. Peter entschloss sich wieder abzusteigen, und das Sicherungsteil aus der Wand zu holen. Er liess mir meine Stirnlampe zurueck und fragte mich ein letztes Mal, ob ich mir sicher sei, den Weg zu finden. Ja klar, kein Thema! Sophie ist bestimmt schon unten und wartet auf mich. Von wegen! Nach einer gefuehlten Ewigkeit hoere ich ein weit entferntes, hysterisches Schreien: TANJA!! Oh, das ist wohl Sophie. Sie ist echt schon wieder unten? Aber warum dann diese Panik in der Stimme? WO BIST DU?? Ach du grosse Scheisse! Sie hat sich verlaufen! Ich muss allerdings noch warten, bis sich Peter gaenzlich abgeseilt hat, um sein Seil zusammen zu legen und mitzunehmen. Sophies Schreie klingeln immer verzweifelter. Ich muss sie finden, ich muss sie suchen! Ok, jetzt ganz ruhig bleiben, und nicht den Kopf verlieren. Ich schreie Sophie zu, dass sie bleiben soll, wo sie ist, ohne sie wirklich zu sehen. Ich hoere sie weinen... Meine Gedanken werden klar. Ich warte bis Peter unten angekommen ist und rufe ihm zu, dass ich Sophie suchen werde. Dass sie sich verlaufen hat. Das Seil lege ich zusammen und verstaue es hinter einem verbrannten Baum. Peter ruft mir zu, dass er ein 2. Seil holt, damit wir uns selbst abseilen koennen und dasss ich bleiben soll, wo ich bin. Aber Sophies Panik wird immer groesser und ich kann sie nur schwer davon abhalten, den Weg zu mir zu suchen. Ich muss zu ihr. Sonst faellt mir das Nervenbuendel noch vom Abgrund 50m in die Tiefe. Also lass ich das Seil liegen und mache mich in der Daemmerung auf den Weg zu ihr. Endlich kann ich sie sehen... Oh mein Gott, wie zum Teufel ist sie denn da hin gekommen? Sie sitzt heulend im Schneidersitz 30m Luftlinie entfernt auf einem Felsvorprung. Zwischen uns eine tiefe Schlucht. Ich rufe ihr noch ein letztes Mal zu, dass sie bleiben soll, wo sie ist und mache mich auf den Weg. Mitten durch alles Gestruepp, Baeume, Straeucher mit Dornen, ueber Felsen und kleine Schluchten. Wir rufen immer wieder unsere Namen um uns nichyt noch einmal zu verlieren. Natuerlich konnte das panische Wrack nicht bleiben, wo sie war und lief mir entgegen. Ich rief erneut ihren namen... Keine Antwort! Ich rief so laut wie ich konnte... Keine Antwort! Verzweiflung! Angst! Wo ist sie? Ist sie den Abgrund herunter gestuerzt? Nach Sekunden, die sich wie Stunden anfuehlten, endlich eine kaum hoerbare Antwort. Sie lebt! Ich laufe ihr weiter entgegen, so schnell wie ich kann. Weiter durchs Unterholz und stachelige Straeucher. Nach 15 Minuten kann ich sie sehen. Erleichtert fallen wir uns in die Arme. Ich versuche sie erst ein wenig zu beruhigen. Dann gehen wir zurueck, bzw. versuchen zum Seil zurueck zu gehen, wo hoffentlich Peter auf uns wartet. Die Richtung ist richtig, ich erkenne meinen Hinweg wieder, aber leider nur bis zu einem gewissen Punkt. Und mit der immernoch angsterfuellten Sophie direkt hinter mir, faellt es mir immer schwerer, mit Ruhe und Bedacht nach dem Weg zu schauen. Sophie rennt mir immer wieder davon und sucht nach dem Weg nach unten. Wir wissen nicht mehr wo wir sind und mittlerweile ist es komplett dunkel, so dass die Orientierung quasi unmoeglich ist. In der Gewissheit ganz in der Naehe der Klettertour zu sein, an der wir ankamen und wo immer noch das Seil liegen musste, rufen wir nach Peter. Zuerst keine Antwort. Nach wenigen Minuten dann eine Maennerstimme. Es ist Peter! und er ist gan in der Naehe. Ein Licht! Wir koennen seine Stirnlampe sehen. Er kommt uns entgegen und versichert uns, dass er uns den Berg hinunter bringt. Mitten in der Dunkelheit laufen, oder besser gesagt klettern wir Spalten hinab, durch Hoehlen hindurch, durch stachelige Straeucher hindurch. Wir laufen 20cm neben dem ABgrund immer weiter Richtung Tal. Meine Fuesse schmerzen, denn wir haben seit geschaetzten 3 Stunden unsere Kletterschuhe an. Hinzu kommt, dass Sophies Panik nicht nachlaesst. Nach einer halben Ewigkeit kommen wir Dank Peters Hilfe endlich wieder im Tal an. Lebendig!!! Wir wechseln unsere Schuhe und laufen zum Auto. Verschwitzt und erschoepft rauchen wir eine Zigarette und trinken ein Glas Goon um uns ein wenig von den Strapazen zu erholen. Sophie kommt nur langsam wieder zur Besinnung, aber ich habe sie wieder! Wenn auch mit tausend Schrammen und Kratzern. Das verrueckte Ding erzaehlte mir dann, sie sein in voller Panik Felsen hinunter gefallen und gegen Baeume gerannt. Naja, genauso sieht sie auch aus. Leider gibt es keine Moeglichkeit zu duschen, also muessen wir in unserem Dreck verweilen. Um den Scherck zu verdauen, setzten wir uns mit Peter noch fuer eine Weile ans Lagerfeuer und trinken den restlichen Wein. Nach Schweiss, rauch und Dreck stinkend legen wir uns am Abend ins Bett/Auto. Ich hoffe, dass dies unser letztes Abenteuer in Australien war, noch so eines ertragen meine Nerven nicht. P.S. Das Seil hat am naechsten Tag ein Freund von Peter vom Berg geholt.

Aber so etwas macht doch einen Urlaub erst interessant, oder????

Heute machen wir uns auf den Weg zurueck in die Grampians, in der Hoffnung, doch noch ein paar schoene sonnige Tage dort zu verbringen:)


Ich drueck euch, bis bald, eure Sophie

Donnerstag, 6. Mai 2010

Great Ocean Road

Hallo Ihr,
unser erstes Ziel unseres Trips mit Joe war die Great Ocean Road. Die Kuestenstrasse entlang der Suedkueste Australiens. Nachdem wir am montag unseren Camper Joe abgeholt hatten ging es nach Torquay, die Anfangsstadt der Great Ocean Road von Melbourne aus gesehen, wo wir auch unsere erste Nacht verbrachten. Wir haben abends gemuetlich gekocht und sind dann schon sehr frueh ins Bett gegeangen. Am naechsten morgen nach dem Sonnenaufgang



ging es relativ frueh weiter, an einen Strand, wo wir ein bisschen Zeit verbrachten und auf den Felsen rumkrachselten.

An der Kueste entlang ging es, wie auch anders erwartet, im stroemenden Regen weiter mit diversen Abstechern


nach Apollo Bay, wo wir die 2. Nacht wild campend verbrachten. Es ist nie so einfach hier in Australien einen Schlafplatz zu finden, da Schlafen in Autos ueberall verboten wird. Aber nach laengerer Suche findet man doch immer ein Plaetzchen. Am naechsten morgen ging es wieder weiter. Nach Cape Otway. Dort wollten wir den Leuchtturm besichtigen, was allerdings 15$ pro Person kostete. Toll, den ganzen Weg um sonst. Dachten wir... Aber dann stand doch tatsaechlich ein Tor offen und wir sind einfach durchgelaufen:) Und so kamen wir doch noch zu unserer Leuchtturm Besichtigung.

Anschliessend ging es weiter den beruehmtesten Abschnitt der Great Ocean Road entlang zu den ganzen Postkarten Motiven.










Es war wirklich super schoen, nur leider eben etwas kalt. Nachdem wir vollkommen durchgefrohren waren, haben wir einen naechsten Halt in Port Campbell gemacht, wo wir unsere dritte Nacht verbrachten. Da es hier leider keine oeffentlichen Duschen gibt, die warm sind und es in der Kaelte auch echt unangenehm ist, eiskalt zu duschen, muessen wir uns anders Abhilfe Schaffen :):):) Aber es gelingt immer wieder. Unseren Schlafplatz gestern haben wir dann auch nach langem Suchen erst gefunden. Es hat wieder in stroemen geregnet, wir wollten aber ja noch kochen. Also brauchten wir ein Dach... Aber wo???? Und dann haben wir ein wunderschoenes Plaetzchen mit dach gefunden. Dort konnten wir dann im Regen kochen und sind trotzdem trocken geblieben:)



Es ist wirklich mega witzig, die ganze Zeit in einem Auto zu wohnen. Man hat eben sein kleines Haus immer dabei und ist super flexibel. Wir koennen uns jeden Tag zu etwas anderem spontan e entscheiden und sind ungebunden :) Heute sind wir im Grampians Nationalpark angekommen und haben auch schon eine Wanderung gemacht. Aber mehr dazu das naechste Mal:)
Fuehlt euch umarmt, bis bald, die Sophie

Dienstag, 4. Mai 2010

On the road!!!!

So, wir haben ein neues zu Hause fuer die naechsten 2 Wochen.
Das ist Joe:
Nur damit ihr wisst, wie wir momentan so leben :)
Bis bald,
Sophie



Samstag, 1. Mai 2010

Tasmanien

Hallo liebe Freunde,
schon wieder ist soviel Zeit vergangen,dass ich das laetzte Malwas geschrieben habe. Das liegt daran, dass wir die kompletten letzten 6 Tage in einem Dauerfunkloch waren.
Also von Anfang an. Nachdem wir letzte Woche aus Cairns weggeflogen sind, haben wir einen kurzen Stop in Melbourne eingelegt. Da wir nur 1 Tag dort hatten, es aber super toll dort ist, haben wir beschlossen, nach Tasmanien noch mehr Zeit dort zu verbringen.
Gut, dann ging es also mit dem FLieger nach Hobart. Nach ca. 2h am Flughafen, in denen wir 10 Mal unser Gepaeck umpacken mussten, da wir fuer 1kg Uebergepaeck 50$ haetten zahlenmuessen, hat es dann doch schliesslich geklappt und wir sind los geflogen. Als wir in Hobart landeten, haben wir erstmal einen mega Schock bekommen. Es waren 14 Grad. Oh man, haben wir gefrohren. Den kompletten Tag haben wir damit verbracht uns irgendwie warm zu halten, was nicht so richtig geglueckt ist.
Am naechsten Morgen ging auch schon unsere Tour los. Um 8.00 wurden wir von unserem Hostel abgeholt. Es stand die Gefaenginsstadt Port Arthur auf dem Programm. In einer Gruppe von 12 Leuten ging es los. Dort angekommen, bekamen wir eine grausame Fuehrung durch das historische Port Arthur, von der wir uns aber direkt abseilten und uns die Ruinen alleine ansahen.



Nach dem Lunch machten wir eine Seniorenkreuzfahrt auf einer riesen Faehre, die zum Glueck aber nur 30 Minuten dauerte.


Echt mega langweilig. Auf dem Rueckweg zurueck nach Hobart haben wir diverse Stoppsgemacht, wo wir endlich die schone Landschaft Tasmaniens bewundern konnten. Das war echt sehr schoen.



Abends in unserem Hostel haben wir uns dann mit einem anderen deutschen ein super leckeres Essen gezaubert.

Am naechsten Morgen ging es weiter durch einen Nationalpark an mehreren Straenden vorbei



zur Wineglass Bay,


wo wir ganz viele Walabies gesehen und sogar gekrault haben :) So suesssss.

Das Wetter war super und konnten die Wanderungen echt geniessen. Uebernachtet haben wir in Bicheno, wo es eigentlich mega viele wilde Pinguine geben soll. In der Daemmerung sind wir an den Strand gegangen, in der Hoffnung welche watscheln zu sehen. Leider haben uns die nur die ganze Zeit verarscht, sassen in ihren Bueschen und haben gequieckt, aber sich nicht einmal gezeigt, obwohl wir 2h gewartet haben :( Am naechsten Morgen ging es nach einem missglueckten Sonnenaufgang (zu viele Wolken) und einer erneuten erfolglosen Pinguinsuche weiter. Und dann fing es an zu regnen. Regen, Regen, Regen. An der Bay of Fires machten wir einen Stop. Da sich die Sonne immer wieder zeigte, waren die ganze Zeit Regenbogen am Himmel zu sehen. Sehr schoen.


In Launceston verbrachten wir die Nacht. An Tag 4 ging es weiter durch den Regen nach Cradle Mountain, wo wir dann nur noch stolze 6!!!! Grad hatten, einen Wind von 60kmh und mehr Regen.

Trotzdem machten wir um den Dove Lake eine 6km lange Wanderung.


Trotz Regen echt toll und wir bekamen sogar unseren ersten Wildlife Wombat zu sehen :)

Geiles Viech :) In Waldheim waren dann noch mehr von den kleinen, suessen, fetten Viechern auf der Wiese gesessen. Mitten im Nichts hatten wir eine super gemuetliche Unterkunft. Es war leider so mega kalt und der Regen hoerte nicht auf. Am 5. Tag ging es morgens weiter. Nach einer kurzen, sehr nassen Wanderung in Cradle Mountain fuhren wir an die wilde Westkueste Tasmaniens. In Strahan, wo wir auch schliefen, haben wir dann das geilste ueberhauptgemacht. Wir sind von einer riesen Sandduene gesprungen. Das hat echt abartig viel Spass gemacht.

Danach ging es an den Strand. Super schoen. Tanja und ich sind ziemlich weit zum Wasser vorgelaufen und ploetzlich kam die mega Welle und wir standen bis zu den Oberschenkeln mit unseren Jeans im rostroten Wasser :) Alterwar das kalt. Aber lustig:)

Am letzten Tag (heute) ging es zurueck nach Hobart. Unterwegs machten wir wieder viele Stops.

Zuerst am Lake St. Clair, was echt wunderschoen war und danach im Mt Field National Park.


Das Wetter war supoer schoen und sogar richtig warm. Leider erst am letzten Tag. Jedoch hat sich der komplette Trip total gelohnt. Die Zeit geht so schnell rum und in 3 Wochen sind wir schon wieder zurueck:( Wir geniessen die letzten Wochen in vollen Zuegen.
Machts gut und bis bald, eure Sophie